Eine Überführung

Bevor wir einen Gleisplan für unsere Anlage erstellen können, wollen wir uns etwas Grundlagenwissen aneignen. Uns interessiert heute eine Überführung.

  • Wie hoch muss diese sein, damit ein Zug darunter durchfahren kann?
  • Wie gross darf die Steigung sein, damit die Lok noch ein paar Waggons hochziehen kann?

Wir starten mit einem Ausbau unserer Testanlage.

Eine zusätzliche Gleiszunge wurde erstellt

Mit einer Kiste Lego Duplo bewaffnet starten wir die Höherlegung.

Die Überführung steht bereit

Zu meiner Überraschung muss ich feststellen, dass die kleine Feuerwehrlok mit aufgestelltem Pantographen höher ist als die Re 460 von Märklin.

Die «Kleine» ist höher

Für die Testfahrten mussten die beiden Loks jeweils einen mit Feuerwehrauto beladenen Wagen über die Strecke ziehen. Die Erkenntnisse daraus:

  • Die 2-achsige Feuerwehrlok, mit nur einer angetriebenen Achse und Haftreifen kommt zwischendurch ins Spulen, vor allem im kürzeren und steileren Abschnitt. Die Steigung ist zu gross.
  • Die 4-achsige Re 460 mit zwei angetriebenen und mit Haftreifen versehenen Achsen schafft den Anstieg deutlich besser. Aufgrund ihres höheren Gewichts neigt sie sich in Kurven bedrohlich nach aussen. Sie könnte jederzeit kippen. Zudem wird sie bei der Talfahrt zu schnell.
  • Zu Beginn der Steigung darf es keinen «Knick» im Gleis geben. Speziell die grössere Lok bleibt sonst hängen und entgleist.
  • Auf den angehobenen Gleisen neigen die Kurven dazu, nach aussen zu neigen. Werden sie von einer schwereren Lok befahren, wird es umso gefährlicher.

Fazit des heutigen Tages: so geht es nicht.

Adresswechsel am IC 2000 Steuerwagen

Wie wir beim Besuch des Modellbahnhändlers erfahren haben, hören Roco-Loks ab Werk auf die Adresse 3. Folglich haben wir diese Adresse jetzt doppelt vergeben: einmal für Serainas Alpäzähmer und einmal für meinen Doppelstocksteuerwagen.

«Das ist doch kein Problem», denke ich mir, «dann programmieren wir den Steuerwagen doch einfach um.» Frohgemut mache ich mich ans Werk, hänge ein Programmiergleis an die Zentrale und setze den Steuerwagen auf die Schiene. Als nächstes wird der Decoder ausgelesen, die Adresse geändert und die neuen Daten zurück auf die Lok geschrieben.

Leider funktioniert es nicht. Die Adresse ist und bleibt bei 3. Offenbar geht das mit der Zentrale nicht. Aber ich habe noch ein weiteres As im Ärmel: den ESU Lokprogrammer. So hänge ich das Programmiergleis an den Lokprogrammer, diesen wiederum an den Computer und drücke fröhlich auf «Decoder auslesen». Das dauert ein paar Sekunden, die ich geduldig warte. Doch dann kommt die Meldung, dass dieser Decoder nicht unterstützt wird.

Und jetzt? Der Computer läuft ja schon, also suche ich in den Weiten des Internets nach Hilfe. Jenste Beiträge in verschiedenen Modellbahnforen greifen dieses Thema auf. Häufig endet ein Thread damit, dass der Fragesteller den Decoder auswechselt. Das sind ja gute Aussichten.

Schliesslich finde ich doch noch eine Beschreibung, die sich auszuprobieren lohnt. Nach dieser lässt sich der Decoder nur im DCC-Modus beschreiben, aber nicht im Motorola/Märklin-Modus. Der Modus wird beim Start des Decoders bestimmt durch die Art, wie er als erstes angesprochen wird.

Das Vorgehen, das tatsächlich zum Erfolg führt, ist folgendes:

  1. Lok (oder Steuerwagen) vom Gleis nehmen
  2. In der Zentrale manuell eine Lok mit Adresse 3 erstellen. Dabei ist wichtig, dass als Protokoll DCC gewählt wird.
  3. Lok wieder auf das Gleis setzen
  4. Decoder auslesen
  5. Jetzt kann die Adresse geändert und die geänderten Daten wieder in den Decoder geschrieben werden.

Der Decoder hört jetzt auf die neue Adresse, und dies auch, wenn er wieder im Motorola/Märklin-Format angesprochen wird. Man kann nun die DCC-Lok auf der Zentrale wieder entfernen und eine neue MM-Lok mit der neuen Adresse anlegen.

Besuch beim Modellbahnhändler

Endlich sind die Feiertage durch, der Modellbahnhändler hat seinen Laden heute geöffnet. Wir gehen mit den IC 2000 Doppelstockwaggons bei ihm vorbei.

Als erstes nehmen wir uns den Wagen mit den verschiedenen Achsen vor. Ich zeige ihm die Unterschiede, er testet es kurz auf seiner Anlage und – prompt entgleist der Wagen. Der Händler wechselt mir anstandslos die Achsen aus, so dass alle gleich sind. Ein neuer Versuch zeigt: jetzt passt alles zusammen, der Wagen entgleist nicht mehr.

Den zweiten schaut er sich auch etwas genauer an. Die Achsen sind nicht das Problem, er scheint einfach zu wenig Spiel zu haben für die Kurven. Dieser Waggon wird an Roco geschickt, damit sie sich das anschauen können.

Jetzt kommt noch der nicht leuchtende Steuerwagen. Auch er wird auf die Versuchsanlage gestellt – kein Leuchten. Der Wagen wird bewegt, aber weiterhin bleibt alles dunkel. Der Händler wählt auf seiner Zentrale die Adresse 3 und betätigt die Lichttaste. Siehe da, die Wagenbeleuchtung geht an. Dieser Steuerwagen hat einen Decoder verbaut und die 3 ist die Standardadresse bei Roco. Das muss man eben wissen. Hurrah, der Doppelstocksteuerwagen funktioniert! Wieder etwas gelernt.

Den Alpäzähmer von Seraina haben wir nicht mitgenommen, diesen haben wir von einem andern Händler, der sein Geschäft erst nächste Woche wieder öffnet.

Weil es sich beim Alpäzähmer ebenfalls um ein Roco-Modell handelt, wenden wir unser neuerworbenes Wissen an. Wir stellen die Lok auf das Gleis und versuchen auf gut Glück die Adresse 3. Siehe da, die Lok reagiert: sie fährt und wechselt die Lichter entsprechend der Fahrtrichtung. Hurrah, auch hier ist alles in Ordnung!

Ein guter Start ins 2019

Das neue Jahr starten wir mit einem besonderen Highlight: wir lassen die ersten Modellbahnen fahren.

Ein Intercity unterwegs …

Zum ersten Mal fährt auch der neue Intercity-Steuerwagen mit. Der Lichtwechsel funktioniert perfekt, und ohne weiteres Zutun. Er erkennt die Fahrtrichtung selbständig und schaltet die Beleuchtung entsprechend.

Etwas weniger Freude bereitet die Komposition mit IC 2000 Doppelstockwagen. Ein Wagen entgleist in jeder Kurve. Die nähere Untersuchung zeigt, dass er verschiedene Achsen verbaut hat. Ein zweiter will auch nicht so recht um die Kurven und die Beleuchtung des Steuerwagens will partout nicht einschalten. An dem Roco-Modell lässt sich, im Unterschied zum Märklin-Modell oben, auch keine Mechanik erkennen, die die Fahrtrichtung feststellen könnte. Da muss ich wohl dem Händler nochmals einen Besuch abstatten …

Der neue Alpäzähmer von Seraina verbessert die Laune leider auch nicht – er will sich einfach nicht an der Zentrale anmelden. In der Not lösche ich alle gespeicherten Loks, aber sie meldet sich auch dann nicht. Auch weitere Lokomotiven, wie die Feuerwehrlok meldet sich nicht mehr an.

Das ist nicht unser Tag. Etwas deprimiert räumen wir das Feld. Das fängt ja gut an im neuen Jahr.